Haferflocken kennen wir alle. Hauptsächlich als Grundlage des täglichen Müslis, aber auch in „gesunden“ Muffins oder ähnlichem.
Seit einiger Zeit sind allerdings auch Klassiker aus der Zeit unserer Eltern und Großeltern wieder total angesagt – auch wenn sie jetzt hippe neue Namen haben: „Overnight Oats“ und Porridge (zu Porridge wird es einen extra Blog Post geben).
Overnight Oats erinnern stark an Birchermüsli, nur mit wechselnden Zutaten.
Wie auch beim Birchermüsli ist der wichtigste Teil, dass die Haferflocken eine längere Zeit (z.B. über Nacht) quellen müssen, und dass unbedingt Obst (am besten frisches) dazugegeben wird. Also vom „normalen“ Müsli mit Rosinen, Knusperzeug, Zuckerüberzug und womöglich Schoki weit entfernt.
Overnight Oats sind deswegen aber nicht unbedingt langweilige Gesundheits-Kost (sie sind trotzdem gesund, keine Angst), sondern schmecken ziemlich lecker und man kann sie aufregend variieren.
Praktisch an Overnight Oats ist eben auch, dass ihr sie am Abend vorher zubereitet, und deswegen am nächsten Morgen ein paar Minuten spart. Einfach in den Kühlschrank greifen, und das Frühstück ist schon fertig.
Das braucht ihr für das Grundrezept (1 Portion):
4 gehäufte EL Haferflocken (kernig oder zart)
etwa 100 ml Milch oder Milchalternative eurer Wahl
2 EL Joghurt (oder veganer Joghurt)
1 EL Chiasamen
eine Handvoll Obst
Nüsse, Kerne, getrocknete Früchte
1 EL Süßungsmittel (Honig, Ahornsirup, Kokosblütensirup, Reissirup, Agavendicksaft …)
ein Glas oder eine Dose (verschließbar) mit ca. 500 ml Fassungsvermögen
Und so geht’s:
Haferflocken und Chiasamen im Glas vermischen. Milch und Joghurt dazu geben und verrühren.
Ganz nach Geschmack jetzt das Süßungsmittel deiner Wahl darauf geben. Die Menge musst du selbst abschätzen, das hast du aber nach 1-2 mal ausprobieren raus. Ganz nach der Wahl deiner Obstsorte kann das auch variieren (etwas säuerliches Obst verträgt auch etwas mehr zusätzliche Süße). Süßstoff würde ich hier übrigens nicht empfehlen.
Jetzt das Obst deiner Wahl (z.B. 1/2 Apfel, 1 Pfirsich, eine Handvoll Beeren, oder 1/2 Banane) in kleine Stücke schneiden (die Beeren natürlich nicht), ggf. die Nüsse hacken, und beides auf der Haferflockenmasse verteilen. Falls du dich für zusätzlich getrocknete Früchte wie z.B. Cranberrys entscheidest, kommen die jetzt ebenfalls oben drauf.
Glas oder Dose jetzt mit einem Deckel gut verschließen und über Nacht in den Kühlschrank stellen. Achtung: die Haferflocken quellen ganz ordentlich auf – ihr solltet also noch gut Platz nach oben haben im Glas.
Am nächsten Morgen das ganze einfach aus dem Kühlschrank holen, alles gut durchrühren (auch hier ist es besser, wenn im Glas jetzt noch Platz ist), und direkt genießen.
Tipps:
- Ich hole die Overnight Oats gern ca. 15-30 Minuten vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank, dann sind sie nicht so kalt, und schmecken mir besser.
- Kein Messbecher für die Flüssigkeit zur Hand? Ganz einfach: die Haferflocken sollten etwa einen Fingerbreit von Milch bedeckt sein.
- Falls ihr Zitrusfrüchte verwendet (Orangen, Mandarinen, Grapefruit, Kiwis), dann gebt diese erst vor dem Verzehr dazu, sonst gerinnt die Milch.
- Ich kann im Winter unbedingt Tiefkühlobst empfehlen (gekauft oder selbst gepflückt und eingefroren). Besonders wenn ihr (wie ich) am liebsten nur frisches Bio-Obst verwendet das gerade Saison hat, könnt ihr so deutlich mehr Sorten genießen als immer nur Apfel und Birne. Aber auch im restlichen Jahr ist TK-Obst sehr praktisch: es verdirbt nicht so schnell, ist oft schon geschnippelt, und ihr könnt größere Mengen lagern. Das TK-Obst wie frisches Obst dazugeben, das taut dann über Nacht direkt in den Haferflocken auf. Hier braucht ihr ggf. ein kleines bisschen weniger Flüssigkeit, da das Obst beim Auftauen natürlich auch ein wenig Wasser abgibt. TK-Obst schon am Abend unterrühren (und nicht nur obendrauf geben), dann verteilt sich die zusätzliche Flüssigkeit besser.
- Ich mache mir gern gleich zwei Portionen fertig, dann habe ich genug für zweimal Frühstück – oder ich nehme eine Portion mit auf die Arbeit als Mittagessen oder Nachtisch.
- Wer die Oats erst im Büro essen möchte, rührt das Obst auch erst dann unter. Merke: umrühren erst direkt vor dem Verzehr!
- Wer keine Chiasamen mag, lässt sie einfach weg – ich esse sie einfach ganz gern. (Ein „Superfood“ sind sie nicht, sie helfen weder beim Abnehmen, noch haben sie besondere Auswirkungen auf die Gesundheit. Ja, sie wirken wie Ballaststoffe, aber dafür haben wir hier ja schon die Haferflocken, nicht wahr?)
- Die Nüsse nicht zwischen Haferflocken-Milch-Masse und Obst schichten, sondern ganz obendrauf, da sie sonst matschig werden und am nächsten Tag nicht mehr knusprig sind.
Welches Obst soll ich nehmen?
Da könnt ihr euch so richtig austoben: ich mag den Klassiker mit Apfel oder Birne, die reibe ich übrigens in die Oats (wie beim Birchermüsli), aber auch Himbeeren und Heidelbeeren sind super.
Im Sommer kann ich Kirschen und Pfirsiche empfehlen, die schmecken super sommerlich-saftig!
Bei der Verwendung von Erdbeeren diese recht klein würfeln und untermischen, dann matschen sie beim mischen nicht so.
Bananen gehen natürlich immer! Werden allerdings ggf. etwas matschig.
Wenn du dich für Trockenobst (zusätzlich oder statt frischen Obsts) entscheidest, kannst du einfach alles verwenden. Lecker finde ich z.B. Aprikosen, Datteln und Cranberrys, aber getrocknete Kirschen, Rosinen oder Feigen sind auch sehr fein. Trockenobst kann jedoch ein bisschen mehr Flüssigkeit vertragen, daher hier etwa 1 EL mehr Milch bzw. Milchersatz dazugeben.
Ihr müsst eure Oats natürlich nicht direkt aus dem Glas löffeln. Wenn ihr sie lieber in einer kleinen Schüssel anrichtet, empfiehlt es sich (was fürs Auge, sozusagen), am Abend vorher nur etwa 3/4 des Obstes ins Glas zu geben, und beim Anrichten das restliche Obst darauf zum Garnieren.
18 sehr leckere Variationen der Overnight Oats findet ihr übrigens hier.
Ein Gedanke zu “Overnight Oats – der Klassiker”