Diese Woche wurde mir die Entscheidung, was ich für’s Wochenende backen soll, bequemerweise abgenommen. Eine liebe Kollegin feiert Geburtstag und wünschte sich „einen New York Cheesecake, so lecker wie der von Starbucks“.
Nun gehe ich quasi nie zu Starbucks, mir fehlt also der Vergleich ob mein Cheesecake dem von Starbucks ähnelt. Ich persönlich finde ihn verflixt lecker, warten wir also ab wie die Kollegin urteilt.
Zunächst einmal zum Rezept an sich: Amerikanischer Käsekuchen unterscheidet sich vom deutschen Käsekuchen in ein paar wichtigen Punkten.
Zunächst (und das ist das wichtigste) enthält er keinen Quark (Amerikaner kennen/nutzen quasi keinen Quark – wobei ich denke dass sie etwas verpassen), sondern Frischkäse und Crème fraîche. Das wirkt sich natürlich extrem auf die Konsistenz aus.
Außerdem hat er keinen gebackenen Boden, sondern einen Boden aus zerkrümelten und mit Butter vermengten Keksen oder Zwieback.
Und das komplizierteste: Amerikanischer Käsekuchen wird im Ofen quasi „gekocht“, und zwar mit jeder Menge Wasserdampf.
Klingt kompliziert? Ist es nur bedingt. Mit ein paar Tricks wird der New York Cheesecake ein absoluter Genuss.
Das braucht ihr dafür:
250 g Vollkornkekse
90 g Butter + etwas Butter für die Form
1 Prise Salz (bei mir: Murray River Salt)
600 g Doppelrahm-Frischkäse
200 g Crème fraîche
100 g Zucker
abgeriebene Schaler 1 Bio-Zitrone
1 1/2 TL Vanilleextrakt
4 Eier
Außerdem:
Springform mit 24 cm Durchmesser
Alufolie
tiefes Backblech
Und so geht’s:
Springform fetten.
Butter schmelzen und ein wenig abkühlen lassen.
Kekse in einem Mixer fein mahlen. Wer keinen hat, kann die Kekse auch in einen Gefrierbeutel füllen, fest verschließen und mit dem Nudelholz draufschlagen. Dauert länger und die Krümel werden nicht so gleichmäßig, funktioniert aber genauso gut.
Butter, Salz und Kekskrümel miteinander vermengen, Masse auf dem Springformboden verteilen und gut festdrücken. Form für ca. 30 Minuten im Kühlschrank kalt stellen.
Ofen auf 150° C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Frischkäse und Crème fraîche mischen, Zucker darübersieben, Zitronenschale fein reiben und mit dem Vanilleextrakt dazu geben. Alles mit dem Handmixer aufschlagen.
Jedes Ei einzeln auf niedrigster Stufe unterrühren, darauf achten dass so wenig Luftblasen wie möglich eingeschlagen werden.
Masse auf dem Keksboden verteilen.
Jetzt wird die Springform wasserdicht gemacht: 3 Streifen Alufolie sternformig auf die Arbeitsfläche legen, Springform darauf stellen und Alufolienstreifen nach oben schlagen. Springform damit gut umwickeln, Vorgang mit zwei weiteren Streifen wiederholen.
Springform auf ein tiefes Backblech setzen, Blech ca. 2-3 cm hoch mit Wasser füllen. Nun das ganze vorsichtig in den Ofen schieben und ca. 1 Stunde backen.
In dieser Zeit nicht den Ofen öffnen, sonst entweicht der Wasserdampf! Der Kuchen wird hier quasi im Wasserbad gekocht. Der Wasserdampf sorgt außerdem für die glatte Oberfläche des Kuchens.
Nach 1 Stunde sollte die Mitte des Kuchens noch ein bisschen „wabbelig“ sein, dann ist er perfekt. (Wenn er schon etwas fester ist, ist das aber auch nicht schlimm.)
Die Springform vorsichtig aus dem Wasserbad nehmen, Alufolie entfernen, Form auf einen Rost setzen zum Abkühlen.
Nach 10 Minuten mit einem scharfen Messer am Rand entlangfahren und so den Kuchen von der Springform lösen. So verhindert ihr dass die Oberfläche beim Auskühlen reißt.
Jetzt muss der Kuchen über Nacht in den Kühlschrank (und zwar immer noch in der Springform). Fällt schwer ihn nicht gleich zu verputzen, aber glaubt mir: am nächsten Tag schmeckt er noch besser.
Aber Vorsicht: beim Kühlschranköffnen strömt euch jedesmal ein fantastisches Aroma nach Zitronencreme entgegen…..
Wer den Kuchen noch mit einer Sauce toppen will, sollte am besten meine Schnelle Himbeersauce dazu probieren – schmeckt fantastisch!
Die Sauce schmeckt sowohl heiß als auch kalt. Wer sie am Tag davor zubereiten möchte, füllt sie am besten noch heiß in ein (heiß ausgespültes) Schraubglas und lässt es abkühlen. Dann ab damit in den Kühlschrank.
Laut meiner Kollegin braucht ein richtig guter Cheesecake keine Sauce. Ich denke auch nicht, dass man das braucht – aber eine gute Sauce schade nie 😉
Der Cheesecake lässt sich übrigens auch wunderbar in kleinen Dessertportionen zubereiten.
Dazu einfach den Keksboden auf mehrere (ihr braucht einige!) kleine Gläser verteilen, fest andrücken, kalt stellen. Creme anrühren, auf die Gläser verteilen. Wenn ihr noch Kekskrümel übrig habt, könnt ihr diese auf der Creme verteilen.
Die Gläschen ebenfalls im Ofen backen, hier reicht allerdings eine Backzeit von ca. 30-40 Minuten und ihr müsst die Gläser natürlich nicht mit Alufolie abdichten.
Gläser auskühlen lassen, mit etwas Himbeercreme toppen, kalt stellen.
Danach kauft ihr nie wieder Gü! 😀 (obwohl ich dieses pornöse Zeug wirklich vergöttere…)
2 Gedanken zu “New York Cheesecake”