Hefe und ich – das ist eine sehr spezielle Beziehung. Wir hassen uns, wir lieben uns. Sie zickt rum, ich schimpfe. Mal geht sie auf, mal nicht.
Und dann gibt es noch die Tage, an denen die liebe Hefe es einfach übertreibt. So wie heute.
Ich mag Hefegebäck. Lecker, fluffig, und süß ohne zu süß zu sein… Einfach toll. Und an Ostern gehört ein Hefezopf einfach dazu. Gern auch ein Osternest – aber eigentlich mag ich die Eier lieber auf dem Teller statt im Nest 😉
Wenn man Hefeteig mag (und sich nicht wie ich jedes Mal aufs Neue mit der Hefe anlegt) und gern damit arbeitet, dann ist ein Osterzopf wirklich extrem einfach.
Das braucht ihr dafür:
1/4 l Milch
1 Würfel frische Hefe
75 g Zucker 500 g Mehl + etwas für die Arbeitsfläche
Salz
100 g weiche Butter
1 Ei
Zum „schön machen“ außerdem:
1 Eigelb
2 EL Milch
2-3 EL Hagelzucker
2-3 EL Mandelblättchen
Und so geht’s:
Einige Zeit vorher Hefe, Butter und Ei aus dem Kühlschrank nehmen – die Zutaten sollten unbedingt Zimmertemperatur haben.
Die Milch in einem kleinen Topf auf Körpertemperatur erwärmen, vom Herd nehmen und die Hefe hineinbröckeln. Umrühren bis sich die Hefe aufgelöst hat. Ofen auf 50° C vorheizen, wenn ihr den Teig im Ofen gehen lassen wollt – habt ihr einen anderen warmen Ort, könnt ihr den Ofen zunächst aus lassen.
In einer Schüssel Mehl, Zucker und eine Prise Salz mischen, eine große Kuhle in die Mitte drücken. Hefemilch in die Kuhle geben, Butter in Flöckchen sowie das Ei an den Rand auf die Mehlmischung geben (nicht in die Hefemilch).
Mit den Knethaken des Rührgeräts den Teig aus der Mitte heraus verkneten. So lange weiterkneten, bis sich der Teig als kompakter Kloß von der Schüsselwand löst (kann etwas dauern und geht ordentlich auf die Muckis).
Ofen ausschalten.
Teig aus der Schüssel auf die bemehlte Arbeitsfläche geben und mit den Händen weiterkneten. Wenn die Teigoberfläche schön glatt ist, den Teig zurück in die Schüssel geben, mit einem feuchten Geschirrtuch abdecken und in den Ofen (oder einen anderen warmen Ort) stellen.
Ca. 45 Minuten gehen lassen.
Nach dem Gehen (der Teig sollte ungefähr die doppelte Größe erreicht haben) den Teig noch einmal mit den Händen ordentlich durchkneten. Teig mit einer Teigkarte in 3 gleich große Stücke teilen, diese zu länglichen Rollen formen (Rollenlänge ca. 45-50 cm).
Mit den Rollen einen Zopf flechten, dabei die Rollenanfangs und -endstücke unter das mittlere legen, festdrücken. Zopf schräg auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Ofen auf 175° C (Umluft) vorheizen. Den Zopf wieder mit einem Geschirrtuch bedecken und noch einmal für 20 Minuten gehen lassen.
Eigelb und Milch miteinander verquirlen, den Zopf damit einstreichen. Hagelzucker und Mandelblättchen auf dem Zopf verteilen.
Im Ofen für ca. 25 Minuten backen. Nach ungefähr der Hälfte der Zeit die Bräunung des Zopfes überprüfen – wenn ihr denkt er würde zu dunkel, den Zopf mit Alufolie abdecken und zu Ende backen lassen. Aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchenrost abkühlen lassen.
Ich freue mich ja immer, wenn der Hefeteig so richtig schön aufgeht. Allerdings hat er es heute mal wieder übertrieben. Bereits beim ersten Gehen hat er Anstalten gemacht, aus der Schüssel zu klettern. Die klebrigen Reste durfte ich dann vom Geschirrtuch kratzen. Auch beim zweiten Gehen auf dem Blech krabbelte der Teig extrem in die Höhe. Jetzt ist der Zopf extra lang, dafür nicht so hoch. Naja. Dem Geschmack schadet es nichts.
Um es abschließend zu sagen:
Hefe ist ’ne Bitch. Aber ich vertrage mich trotzdem jedesmal wieder mit ihr. Einfach, weil’s so lecker schmeckt 😉
Und für alle, die sich an frische Hefe oder Hefeteig im Allgemeinen nicht so herantrauen: schaut doch mal in den Tipps & Tricks nach. Da habe ich ein paar Tipps für den richtigen Umgang mit Hefeteig aufgelistet.
Dann klappt’s auch mit dem Osterzopf.