Die neue LECKER Bakery war noch keine 2 Stunden am Kiosk, schon rief Rebecca von Rehlein backt auf zum großen gemeinsamen Durchbacken.
Ist ja wohl sowas von klar, dass ich da sofort dabei bin 😉
Nach einigem Hin und Her entschied ich mich für „Mandelschnitten mit Orange Curd“, krempelte die Ärmel hoch und marschierte in die Küche mit einem fröhlichen „#rudelbackenahoi!„
Und ich liebe ja Lemon Curd. Da kann Orange Curd ja nur NOCH besser sein!
Als ich mit den fertigen Schnitten – oben und unten herrlich knusprig (ohne hart zu sein) und innen fabelhaft cremig (aber soooowas von cremig!!) – bei den Kollegen im Theater ankam und erklärte, was ich ihnen diesmal vorsetzen würde, kam hauptsächlich die Frage: „Kurt? Was’n für’n Kurt?“
Anscheinend ist hierzulande der gute Kurt Curd noch nicht so allseits bekannt.
Lemon Curd ist ein Brotaufstrich, hergestellt aus Eiern, Zucker und Zitronensaft sowie -schale. Auf keinen Fall solltet ihr den guten Curd mit Marmelade verwechseln! Dafür ist er einfach viiiiel zu cremig und viiiiiiiel zu zitronig.
Ich habe z.B. immer ein Gläschen davon im Kühlschrank (selbst gemacht wenn ich mir die Zeit nehme – oder schlicht gekauft, wenn ich zu faul bin), davon gebe ich gern mal was aufs Frühstücksbrötchen (darf ja auch mal süß sein) oder noch besser auf frische Scones zum nachmittäglichen, wochenendlichen Winter-Tee, und natürlich auch als Füllung in Tarts und Torten (am liebsten in Lemon Meringue Pie!!!) oder als Topping auf Desserts und Cupcakes.
Doch genug von Curd, weiter geht’s mit dem Rezept.
Und das braucht ihr dafür:
2 Bio-Orangen
250 g + 250 g weiche Butter
250 g + 200 g Zucker
4 Eier (M)
2 EL Speisestärke
1 TL Vanilleextrakt (oder 1 Päckchen Vanillezucker)
300 g + etwas Mehl
100 g gemahlene Mandeln
50 g Mandelblättchen
Puderzucker zum Bestäuben
Frischhaltefolie
Backpapier
Backblech
Topf
Und so geht’s:
Für den guten Curd zuerst die Bio-Orangen heiß abwaschen, trocken tupfen und die Schale von einer Orange fein abreiben. Anschließend beide Orangen auspressen (sollte knapp 160 ml ergeben).
Topf auf den Herd stellen. 250 g weiche Butter, 250 g Zucker, verquirlte Eier, Stärke, Orangenschale und Saft im Topf verrühren. Unter Rühren bei schwacher bis mittlerer Hitze ca. 10 Minuten vorsichtig erhitzen (Vorsicht, darf nicht kochen!), bis die Masse andickt. Topf vom Herd nehmen. Den Curd direkt auf der Oberfläche mit Frischhaltefolie abdecken (damit sich keine Haut bildet) und auskühlen lassen.
Ofen auf 175°C vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Für den Teig 250 g weiche Butter, 200 g Zucker und Vanilleextrakt (bzw. Vanillezucker) mit den Schneebesen des Rührgeräts cremig rühren. 300 g Mehl und die gemahlenen Mandeln dazugeben. Mit den Händen zügig kneten (laut Rezept „zu Streuseln kneten“ – wurde bei mir jedoch nicht richtig streuselig, aber das stört nicht).
Ca. 2/3 des Teiges auf dem Blech (ggf. mit mehlierten Händen, wenn der Teig zu sehr klebt) zu einem Boden andrücken (ca. 30×30 cm). Im heißen Ofen ca. 10 Minuten vorbacken.
Den restlichen Teig mit Mandelblättchen mischen und zugedeckt kalt stellen.
Boden aus dem Ofen nehmen und ca. 10 Minuten abkühlen lassen.
Orange Curd auf dem Boden verstreichen (Achtung: das ist ziemlich viel Orange Curd – ich habe ca. 2/3 bis 3/4 davon auf den Boden gestrichen und den Rest aufgehoben), dabei ca. 1 cm Rand frei lassen. Rest Streusel darauf verteilen.
Bei gleicher Temperatur 20-25 Minuten weiterbacken. Kuchen aus dem Ofen holen und auf dem Blech auskühlen lassen. Anschließend in ca. 25 Stücke schneiden und mit Puderzucker bestäuben.
***
Fazit:
Das Rezept ist ziemlich leicht (es müsste eigentlich „Mandelschnitten mit super-easy Orange Curd“ heißen), denn diese Variante für Curd ist wirklich extrem leicht zuzubereiten.
Mein Kuchenrand war ein bisschen dunkler als ich es wollte und außerdem (da ohne Curd und Streusel) etwas trockener als der Rest, also habe ich ihn vor dem Servieren weggeschnitten. Muss man aber nicht.
Da ich Orangenschale gern für alles mögliche verwende, habe ich die Schalen beider Orangen abgerieben. Die eine Hälfte landete im Curd, die andere habe ich zusammen mit Zucker im Mörser zu Orangenzucker verrieben (so brauche ich keine „Orangenschale“ im Tütchen von Oetker & Co. zu kaufen). Der steht jetzt in einem hübschen Keramikbehälter zwischen meinen Gewürzen – und wird dort sicher nicht alt 😉 Das eignet sich übrigens auch immer prima als kleines Geschenk…
Auch vom Orange Curd blieb einiges übrig. Sicher kann man tatsächlich die ganze Menge auf den Boden geben, doch auch mit der von mir verwendeten Menge waren die Schnitten sagenhaft. Mehr hätte nicht sein müssen. Also landete der Rest des Orange Curd in einem Gläschen, und steht jetzt im Kühlschrank. Darüber freue ich mich jeden Morgen beim Frühstück 🙂
Wie’s geschmeckt hat?
Fabelhaft! Absolut und phänomenal sagenhaft! Ganz ungelogen.
Ein Kollege isst eigentlich nie süß (besser gesagt: gar keine Kohlenhydrate), schielte aber trotzdem auf ein wiiinzig kleines Stück. Das musste er dann doch mal probieren. Und hatte es dann schlussendlich so schnell eingeatmet, dass er sich sogar noch ein zweites Stück gönnte.
Und ja, es schmeckt genau nach den Zutaten, die drin sind: viel Butter, noch mehr Orange, und ’ne gute Prise Zucker. Aber das ignoriert man glücklich, sobald man das zweite Mal in die Schnitte beißt, die außenrum so toll knusprig und innen so herrlich cremig ist……….
Und auch hier lautete das Kommando der Kollegen wieder: „Nochmal backen! Aber fix!“
Mach ich doch gern. Aber erstmal sind noch sooooo viele andere Rezepte dran 😉
PS: Kleines „Aus meinem Leben“ am Rande – beim Fotografieren fing es prompt an zu hageln. Die kleinen weißen Körnchen auf den Fotos sind also mitnichten Hagelzucker – sondern echte Hagelkörnchen…. Denn ein echter Foodblogger knippst natürlich weiter! Brrrrrr….. Wird Zeit, dass ich mir eine Tageslichtlampe zulege, damit ich nicht bei Wind und Wetter für jedes Shooting auf den Balkon muss…………
Ein Gedanke zu “Super knusprig und extra cremig: Mandelschnitten mit Orange Curd”