Super saftig: Zitrus-Buttermilchkuchen

Da lag sie: die neue, frisch herausgekommene Lecker Bakery, voller fabelhafter Rezepte.
Und da saß ich: grübelnd, Zutaten und Kleingeld im Kopf gegeneinander aufwiegend (bzw. abzählend).
Und natürlich konnte ich mich wie immer kaum entscheiden, was ich als erstes backen sollte. Das IST aber auch jedes Mal schwierig!
Ein Termin jedoch drängte: mein Opa hatte am folgenden Tag Geburtstag und ich hatte versprochen, einen Kuchen mitzubringen. Also schnell das erste Rezept gewählt, für das ich fast alle Zutaten zuhause hatte: meine Wahl fiel also auf den „Zitrus-Buttermilchkuchen“. Klingt ja schon mal ziemlich lecker. Das Foto im Heft sah sogar noch leckerer aus.
Also fix in den Supermarkt gesprungen, noch Buttermilch geholt (die ich tatsächlich eher selten zuhause habe), und es konnte losgehen!

Zitrus-Buttermilchkuchen

Laut Rezept benötigt man dafür eine 20cm-Springform. Hab ich. Der Kuchen verzichtet komplett auf Backtriebmittel wie Backpulver und Co. Kein Problem, kann ja trotzdem lecker sein, und der Kuchen mutete auf dem Foto dennoch schön fluffig an.

Tja, und da sah’s bei mir schon ganz anders aus.
Aus meiner 20cm-Springform löste sich ein Kuchen, der höchstens 1/3 bis 1/2 mal so hoch war wie der auf dem Foto. Macht ja nix, passiert schon mal, stört ja nicht unbedingt. Aber war er fluffig? Nee. Fluffig geht anders. Klar, ohne Backpulver wird’s – trotz wunderbarstem, vorsichtig untergobenem Eischnee – mit Buttermilch als (schwerer) Zutat eben schon nicht so luftig leicht. Und wenn ich den Kuchen noch mit Orangen-Zitronen-Saft tränke, flufft schon gar nichts mehr.
Hmpf.
Doch ich habe den Fluff erstmal Fluff sein lassen, und habe einfach noch einen gebacken. In einer sehr viel kleineren Springform. Mit zusätzlich einem halben Teelöffel Backpulver. Der machte dann im Endeffekt den Kuchen aber auch nicht fluffiger.

Aber was soll ich sagen? Der Kuchen schmeckt FABELHAFT! Schlichtweg fantastisch. Jetzt zwar nicht so fluffig wie ein Rührkuchen, dafür mehr wie ein extrem frisches, und gleichzeitig absolut dekadentes Dessert.
Kennt ihr das tolle Eis „Bottermelk fresh“? Genauso schmeckt dieser Kuchen. Nur noch besser.

Meiner Oma (der wohl mäkeligsten Person, die es je in Sachen Essen und besonders Kuchen gegeben hat – und die gleichzeitig verflixt gut backen kann) hat es so gut geschmeckt, dass sie sogar zwei Stück Kuchen gegessen hat. Das passiert quasi nie.
Und der Göttergatte (der es eigentlich nicht so arg süß mag, und Kuchen an Geburtstagen nur anstandsweise isst – und dann nur ein Stück), packte sich prompt ebenfalls noch ein Stück auf den Teller. faaabelhafter Zitrus-Buttermilchkuchen

Hach, ich war im siebten Kuchenhimmel.
Aber wer traut schon der Familie? Die können ja alles möglich erzählen nur damit man Ruhe gibt, und beim nächsten Mal bloß wieder mit dem altbekannten Marmorkuchen „ohne Überraschungen“ ankommt.

Also habe ich gestern den zweiten (kleineren, dafür höheren) Kuchen mit ins Theater genommen – die Kollegen sind für ihre gnadenlose Ehrlichkeit bekannt. Ich konnte gar nicht so schnell gucken, wie der Kuchen verputzt war. Sogar Kollegen, denen ich überhaupt nichts abgeben wollte (ja, die gibt’s auch), griffen ungefragt zu und ließen mir nur die Krümel übrig.
Die Kommentare reichten von „Der isch ja scho schaftisch!“ über „Der fmeckt ferflikft fuper!“ bis hin zu „Also den musst du jetzt öfter machen“.

Ich denke, damit ist der Fall klar: es ist ein Kuchen, der das Prädikat „fabelhaft“ eindeutig verdient hat.
Auch ohne Backpulver. 😉

Das braucht ihr dafür:
200 g + etwas weiche Butter
3 Eier (Größe M)
je 1 Bio-Orange und Bio-Zitrone
200 g Zucker
225 g Mehl
200 g Buttermilch
100 g Puderzucker
Springform 20 cm (oder kleiner, wenn der Kuchen höher werden soll)
feine Zitrusreibe
Holzspieß

Und so geht’s:

Backofen auf 150° C Umluft vorheizen, die Springform fetten.

Eier trennen, Eiweiß steif schlafen.

Orange und Zitrone heiß abwaschen, trocken reiben. Jetzt zunächst beide Schalen fein abreiben, danach die Früchte auspressen (laut Rezept ergibt es ca 100 ml Saft – ich hatte über 170 ml).

200 g Butter, Zucker und die abgeriebenen Zitrusschalen mit den Schneebesen des Rührgeräts cremig rühren. Eigelbe nacheinander unterrühren.

Mehl, Buttermilch und 4 EL des ausgepressten Zitrussaftes unterrühren (nur kurz). Abschließend den Eischnee unterheben.

Teig in die Form füllen und glatt streichen, im heißen Ofen ca. 45 Minuten backen (Stäbchenprobe! sehr wichtig).

Kuchen aus dem Ofen nehmen, sofort mit einem Holzspieß mehrmals einstechen. Den Kuchen mit 4 EL Zitrussaft beträufeln und auskühlen lassen. (definitiv den Kuchen erst mit Guss überziehen, wenn er ausgekühlt ist)

Für den Guss den Puderzucker mit ca. 2 EL Zitrussaft zu einem glatten Guss verrühren (erst mit nur 1 Löffel Saft verrühren, dann nach und nach den 2. Löffel Saft hinzugeben – nicht zu viel Saft nehmen! Sonst wird der Guss zu dünnflüssig). Kuchen aus der Form lösen, Guss darübergießen und trocknen lassen.

Bei mir klappte das mit dem „trocknen lassen“ nicht so gut, ich schätze dafür war der Kuchen an sich durch das Tränken einfach zu feucht.
Aber wen stört es schon, wenn der Guss nicht ganz fest ist? Bei diesem supersaftigen, zitrus-orangigen Kuchen ist das ein Schönheitsfehler, der niemandem groß auffällt 🙂

PS: Den Kuchen auf den Fotos habe ich in einer recht kleinen Springform gebacken – bei einer 20cm-Springform war der Kuchen nur knapp halb so hoch. 

2 Gedanken zu “Super saftig: Zitrus-Buttermilchkuchen

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