Hefeteig-Zubereitung

Hefe und ich – das ist eine sehr spezielle Beziehung. Wir hassen uns, wir lieben uns. Sie zickt rum, ich schimpfe. Mal geht sie auf wie bekloppt, mal nicht ganz so stark. Aber obwohl ich sie oft beschimpfe, vertragen wir uns fast immer am Ende und heraus kommt herrliches Hefegebäck.

Hier ein paar Tipps, wenn ihr euch an Hefeteig nicht so recht heran traut:

Achtet immer auf das Haltbarkeitsdatum.
Bei Hefewürfeln ist das bereits nach wenigen Tagen überschritten, dann taugt die Hefe nur noch für den Biomüll (leider).
Trockenhefe hält sich um einiges länger, ist also gut für den Zutatenschrank und für schnellentschlossene (besonders, wenn der Supermarkt schon geschlossen hat). Allerdings auch hier vorher immer auf das Haltbarkeitsdatum schauen! Abgelaufene Trockenhefe ist leider auch nix mehr.

Die Milch darf nicht zu warm und nicht zu kalt sein.
Ist sie zu heiß, sterben die armen kleinen Hefebakterien, und es tut sich gar nichts. Ist sie zu kalt, macht die Hefe nicht so richtig mit und geht nur sehr widerwillig auf.

Die Butter darf nicht direkt an die Hefe kommen, sonst geht sie nicht richtig auf.
Also immer schön in Flöckchen auf den Mehlrand setzen und nach und nach unterkneten.
Das gilt übrigens nur, wenn ihr frische Hefe verwendet und die Milch-Hefe-Mischung in die Mehlmulde gebt (drum herum auf das Mehl dann die Butter in Flocken).
Wenn ihr Trockenhefe verwendet könnt ihr diese in einer Butter-Milch-Mischung auflösen (mit 1 TL Zucker), und dann als Vorteig in die Mehlmischung geben.

Den Teig beim Gehen nicht stören. 
Wenn ihr den Teig zum Gehen an einen warmen Ort gestellt habt (in den Ofen, auf die Heizung, o.ä.), sollte die Schüssel keine Zugluft abbekommen. Wenn ihr also unbedingt die Wohnung lüften wollt, verschiebt das auf später. Und lasst auf jeden Fall den Ofen geschlossen.

Den Teig unbedingt zweimal gehen lassen.
Das zweite mal geht der Teig immer in der fertigen Form, also als Zopf, als Kuchenboden, etc. Sonst wird er beim späteren backen nicht fluffig.
Wenn ihr einen Vorteig anrührt, muss dieser noch einmal zusätzlich gehen. Dann also dreimal.

Den Teig ordentlich von Hand kneten.
Wenn ihr die Zutaten gut verknetet habt und der Teig sich zu einem glatten Kloß formt, muss man ihn mit den Händen weiterkneten. Das ist ein bisschen anstrengend, fühlt sicher aber super an (und ist übrigens die beste Handpflege überhaupt).
Nach dem ersten Gehen schlägt man einmal mit der Faust in den Teig (ist lustig!), dann muss der Teig noch etwas von Hand geknetet werden, das verstärkt noch die Triebkraft der Hefe.

Hefegebäck schmeckt frisch am besten.
Leider wahr: wenn ihr das Hefegebäck nicht am selben Tag auffuttert, schmeckt er am nächsten Tag nicht mehr so fabelhaft wie am ersten. Das ist aber gar nicht schlimm, denn Hefegebäck lässt sich wunderbar einfrieren. Danach einfach auftauen lassen oder ggf. kurz aufbacken (wirklich nur kurz) oder Scheiben davon in den Toaster. Und schon schmeckt das Gebäck wieder wie frisch gebacken.

Es geht auch mit Trockenhefe.
Wer der frischen Hefe nicht so ganz über den Weg traut (sei es weil sie sich nicht so lange hält, oder sei es weil Trockenhefe nicht ganz so zickig ist), der kann auch zur Trockenhefe greifen.

Der Trick mit dem Kühlschrank. Für Spätaufsteher. Oder für Faule.
Hefeteig muss nicht unbedingt „an einem warmen Ort“ gehen. Das geht auch an einem kühlen Ort wie z.B. im Kühlschrank. Das dauert zwar länger, ist aber bequemer. Wenn ihr z.B. den Hefezopf frisch am Ostersonntag backen wollt, aber keine Lust habt auf die Teigkneterei und das lange Warten, dann bereitet den Teig einfach am Vorabend zu, flechtet den Zopf und lasst ihn zugedeckt im Kühlschrank gehen. Am nächsten Morgen einfach den Ofen vorheizen, Zopf mit Eimilch bestreichen und mit Hagelzucker und Mandelblättchen bestreuen und backen. So einfach kann’s gehen 😉

2 Gedanken zu “Hefeteig-Zubereitung

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