Na klar, ohne Zutaten ist ein Backrezept nur ein Stück Papier. Aber worauf kommt es bei den Zutaten an? Da gibt es einiges zu beachten, damit das Backwerk auch richtig faaabelhaft wird…
Die Temperatur
Die meisten Zutaten verlangen nach Raumtemperatur. Gerade Butter, Eier und Milch sollten für die meisten Rezepte ungefähr eine Stunde vorher aus dem Kühlschrank genommen werden. Ist die Butter zu kalt, lässt sie sich nicht schön cremig schlagen. Und Eier und Milch vertragen sich viel besser mit den restlichen Zutaten, wenn sie ebenfalls Raumtemperatur haben.
Für manche Rezepte (z.B. Mürbe-, Strudel- oder Blätterteig) wird eindeutig nach kalter Butter verlangt – dann sollte sie wirklich am besten direkt aus dem Kühlschrank kommen.
Einige Rezepte brauchen geschmolzene Butter. Diese muss unbedingt geschmolzen (auf kleiner Flamme auf dem Herd und nicht zu lange) und wieder ein wenig abgekühlt sein (auch hier wieder: Raum- bzw. Körpertemperatur!). Ist die Butter noch heiß, wird aus den Eiern, die zum Rezept dazu gegeben werden, nämlich ganz schnell Rühreier. Und wer will das schon in seinem Kuchen?
Auch der Teig muss die richtige Temperatur haben. Keine Angst, Raumtemperatur ist bei den meisten Rezepten völlig in Ordnung. Mürbeteig jedoch will vor dem ausrollen noch einmal in den Kühlschrank, Hefeteig geht am liebsten an einem wohlig warmen Ort. Mürbeteig also entweder in Klarsichtfolie wickeln, oder aber (umweltfreundlicher) in eine Kunststoffdose oder mit Bienenwachspapier abgedeckt in den Kühlschrank stellen. Hefeteig z.B. in ein warmes Zimmer stellen (bei mir ist die Küche im Winter zu kalt und im Sommer zu heiß) oder in die Nähe einer Heizung (die aber nicht auf voller Pulle laufen sollte).
Die Größe*
Besonders wichtig bei Eiern*. Hier steht zum Glück auf dem Karton direkt, ob die Eier Größe M (die bei deutschen Rezepten am häufigsten verwendete Größe), L oder sogar XL sind.
Im Supermarkt sind Eier in Größe M eigentlich fast immer zu bekommen. Manche Supermärkte bieten mittlerweile auch standardmäßig die Größe L im Sortiment an (wird öfter in englischen Rezepten verwendet).
Wer in seinem Supermarkt vergeblich nach Eiern der Größe L oder XL sucht, sollte unbedingt mal auf dem Wochenmarkt oder beim Bauern im Hofladen nachfragen.
* pfui, was ihr jetzt schon wieder denkt, tsss tss
Die Menge
Ihr habt alle Zutaten im Haus? Super! Habt ihr auch wirklich genug von jeder Zutat da? Besser noch mal nachprüfen, bevor ihr mitten im Rezept das Mehl abwiegt und feststellt, dass doch noch 100g fehlen…
Und immer dran denken: beim Backen ist es wichtig, alles genau abzuwiegen. Wenn ihr euch um 2 g mehr oder weniger vertut, ist das noch ok. 20 oder gar 50 g jedoch sind für das ganze Rezept bereits fatal.
Eine gute Küchenwaage ist schon ein guter Anfang. In 2g-Schritten sollte sie mindestens wiegen. Wer zusätzlich noch Cup-Messformen hat, um so besser, einige Rezepte nur nach Cup-Angaben ausgerichtet. Die gibt es mittlerweile fast überall zu kaufen, und sehen manchmal auch noch stylisch aus (meine z.B. sind knilleknallebunt).
Eine Angabe von EL (Esslöffel) oder TL (Teelöffel) für kleinere Zutaten wie Vanillezucker, Backpulver o.ä. beziehen sich nur bedingt auf Haushaltslöffel – „Omas Esslöffel“ z.B. waren damals noch erheblich tiefer als die heutigen. Und soll die Zutat hier eigentlich gehäuft oder gestrichen sein? In der Regel gilt bei Löffelangaben: immer gestrichen, außer im Rezept steht etwas anderes. Am besten legt man sich hier ein Löffelmaß zu und misst somit alles gleich ab. Habt ihr aber ein Rezept von Oma vorliegen, heißt es leider ausprobieren…
Die Aufbewahrung
Niemand mag Mehlmotten. Weder wenn sie durch die Wohnung flattern, noch wenn sie in Madenform durch die Zutaten kriechen. Also am besten alle trockenen Zutaten unbedingt luftdicht verpacken. Die Tütchen aus dem Supermarkt (ob aus Papier bei Mehl oder aus Plastik bei Nüssen) halten Mehlmotten nicht ab. Also ab damit in Aufbewahrungsboxen aus Kunststoff (luftdicht!), Einmachgläser, Gläser mit Schraubverschluss o.ä.
Zucker hingegen zieht Feuchtigkeit, und spätestens wenn ihr klumpig-harten Rohrohrzucker in der Hand haltet, wollt ihr auch diesen vielleicht auch etwas geschützter lagern. Auch hier kann ich Gläser mit Schraubverschluss oder luftdicht verschließbare Aufbewahrungsboxen nur empfehlen.
Manche Sachen wie z.B. Marzipan oder Nougat solltet ihr nicht zu warm werden lassen, wirklich kalt müsst ihr das aber nicht lagern (der Vorratsschrank oder die Küchenschublade tun’s also auch).
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